
Juni 07, 2025 - 202 Aufrufe
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das seine Komfortzone nur ungern verlässt. Neues zu wagen fällt uns schwer – oftmals ahnen wir gar nicht, dass das Leben weit mehr bereithält, als das Altbekannte. Genau daran erinnert die Kölner Punkrock Formation Käpt’N Picus: Am 23. Mai 2025 erscheint ihre neue Single samt Musikvideo „Da geht noch mehr“ – und macht unmissverständlich klar, dass man sich nicht vom allgegenwärtigen „höher, schneller, weiter“ treiben lassen sollte, sondern auch damit zufrieden sein darf, was man erreicht hat.
Ausgekoppelt aus der gleichnamigen, kommenden EP „Da geht noch mehr“, die am 4. Juli in physischer und digitaler Form über NRT Records erscheint, liefern die Kölner Musiker Käpt’N Picus um Frontmann und Gitarrist Michael Puffer, Gitarrist Tobias Böschen, Bassist René Berndt und Schlagzeuger Tim Höfl energischen, deutschsprachigen Punkrock, der sich sozialkritisch und direkt, gewachsen wie der Schnabel des Spechtes, ausdrückt und dabei Spießbürgertum, Engstirnigkeit sowie das unreflektierte, empathielose Denken der modernen Zeit ins Visier nimmt.
https://www.youtube.com/watch?v=lH_IvfVzLXk&list=PLq1NWfuMZ0Y0qCur1SArNH30zt2-iswvd
Der Titeltrack „Da geht noch mehr“ ist eine energiegeladene Punkrock-Nummer, die mit schnellem Beat, treibendem Bass und messerscharfen Riffs besticht. Inhaltlich hinterfragt der Song die Maßstäbe von Erfolg und Konsum, fordert dazu auf, auf das eigene Glück zu hören und nicht bloß dem nachzujagen, was gerade aus einem Gruppenzwang heraus erwartet wird.
„Retten (was noch geht)“ ist eine Ermahnung an die Menschen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Der Song ruft dazu auf, aktiv zu werden und sich gegen Ungerechtigkeit sowie Ausbeutung zu stellen. Aus der Feder von Frontmann Michael Puffer und Gitarrist Tobias Böschen suggeriert der Song mitsamt seinem Musikvideo, dass wir nur diese eine Welt haben, und wirbt für mehr Empathie gegenüber Umwelt und Mitmenschen. Jeder von uns kann die Welt retten, doch dazu müssen wir zusammenhalten.
Mit „Das ist kein Punk“ beschreiben Käpt’N Picus im letzten Song der Maxisingle auf intelligente Art und Weise den Gegensatz zwischen dem Leben in geregelten Bahnen und dem Ausbrechen in den Punk. Sie selbst balancieren auf dem Drahtseil zwischen Hamsterrad und Moshpit, zwischen Rasenmähen und Gig, zwischen Rotwein und Dosenbier. Käpt’N Picus feiert auf ihren Konzerten mit der alten Schule und manchmal auch mit den Kids von heute – auch wenn sie selber mittlerweile Spießpunks geworden sind.
Für das Jahr 2025 steht bei Käpt’N Picus einiges auf dem Programm. Nachdem die vier Punkrocker das Jahr mit einem Konzert im AZ Aachen eingeläutet hatten, unterzeichneten sie einen Plattenvertrag bei dem deutschen Independent-Label NRT-Records. Dieses übernimmt nicht nur den Backkatalog der Band, sondern wird Käpt’N Picus auch künftig auf ihrem musikalischen Weg begleiten.
Gefeiert wurde der Deal mit weiteren Konzerten – etwa im Februar im Druckluft in Oberhausen, wo sie gemeinsam mit Raffnix der lokalen Punkszene ordentlich einheizten und dabei das nunmehr sechste Jahr ihrer gemeinsamen musikalischen Reise zelebrierten. Besonderes Highlight zu Beginn des Jahres war der Bandcontest des Riez Open Air Festivals, bei welchem Käpt’N Picus sich gegen mehr als 40 Kontrahenten durchsetzten und als Sieger hervorging. Gewonnen haben sie dadurch den Opener Slot am Freitag, 25.07.2025 auf dem Riez Open Air, wo sie sich unter anderem mit Szenegrößen wie Montreal, Itchy, Fucking Angry und Captain Planet die Bühne teilen.
Die Geschichte von Käpt’N Picus reicht zurück bis Anfang 2019, als sich Sänger und Gitarrist Michael Puffer und Gitarrist Tobias Böschen zusammentaten, um der Welt und unserer Gesellschaft auf musikalische Weise den Spiegel vorzuhalten. In einem gemeinsamen, vorherigen Projekt haben die beiden schnell festgestellt, dass die Chemie zwischen ihnen funktionierte und beschlossen mit einer neuen Band ihre eigenen kreativen Ideen verwirklichen.
Dazu suchten sie sich weitere Musiker, die sie in Christian am Bass und Jojo am Schlagzeug fanden. Mit der Veröffentlichung ihrer ersten Single "Revolution“, die am 12. April 2020 Premiere feierte, zeigten die Spechte, wohin ihre musikalische Kreuzfahrt führen sollte, und setzten die Segel für ihre Zukunft. Der kompromisslose Punkrocksong überzeugte durch knallharte, tiefgründige Gesellschaftskritik und ermahnt bis heute, selbst ein Vorbild zu sein – in einer Welt, die zunehmend aus den Fugen gerät und in der Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rückt.
Ein Jahr nach Gründung schlug die Coronapandemie voll durch, und der Lockdown erschwerte es der Band verständlicherweise, ihre Musik live vor Publikum zu präsentieren. So musste ein für den 23. Mai 2020 geplantes Konzert mit Mal Egal und Above Average leider verschoben werden. Käpt’N Picus entschädigten ihr Publikum mit einem über das Internet gestreamten Akustik-Set, bei dem Sänger und Gitarrist Michael Puffer sowie Gitarrist Tobias Böschen ihre Qualitäten als Unplugged-Musiker unter Beweis stellten.
Die Zeit des Lockdowns nutzten Käpt’N Picus kreativ: sie widmeten sich der Produktion ihrer ersten Mini-EP, welche am 13. November 2020 in Eigenregie veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2021 hat sich die Band personell neu aufgestellt. Mit Dennis Yazdanparast fand sich im August 2021 ein neuer Bassist. Da einige Konzerte für Käpt’N Picus anstanden, übernahm die Rolle des Schlagzeugs vorübergehend ein Drumcomputer. Bereits vorher, noch ohne festen Bassisten und Schlagzeuger nahmen die beiden Gründungsmitglieder Michael Puffer und Tobias Böschen die erste ganzheitliche Käpt’N Picus EP auf, welche unter dem Namen „Ich Will Hier Raus“ veröffentlicht werden sollte.
Am 21. Mai 2021 veröffentlichten sie die Single-Auskopplung „Zeeland“, die die Band von einer ganz anderen Seite zeigte. Während sich die vorherigen Produktionen durch kompromisslosen Punk ohne Schnörkel auszeichneten, präsentierten sich Käpt’N Picus hier deutlich zahmer und lieferten ein Indie-Rock-Stück, das zur Abwechslung einmal die Sonnenseite des Lebens beleuchtet. Die Schattenseiten wurden bewusst ausgeklammert – Abschalten war die Devise, die Urlaubsumgebung das passende Vehikel, um dem Alltag zu entfliehen.
Die vollständige EP „Ich will hier raus“ wurde schließlich eine Woche vor Heiligabend, am 17. Dezember 2021 veröffentlicht. Abgesehen von „Zeeland“ bestechen die Songs durch deutschsprachigen Punkrock mit alternativen Einflüssen und zeichnen sich durch sozialkritische, tiefgründige Texte fernab plakativer Plattitüden aus. Vervollständigt wird die EP neben dem Titeltrack durch die weiteren Songs „Das ist kein Punk“, „Retten (Was noch geht)“ und „Eine Frage Der Balance“.
Im November desselben Jahres spielten Käpt’N Picus endlich ihren ersten offiziellen Liveauftritt. Das ursprünglich für den 23. Mai 2020 geplante Konzert mit Mal Egal und Above Average wurde am 6. November 2021 in der Cobra Kantine in Solingen nachgeholt. Kurz nach diesem Gig verließ Dennis Yazdanparast aus Zeitgründen die Band.
Im März 2022 stellten Käpt’N Picus ihren neuen Bassisten René Berndt vor. Mit ihm spielten sie am 6. Mai 2022 gemeinsam mit Mal Egal auf dem Zechentreff in Bottrop und traten am 4. Juni beim Blattturbo Bandabend in Euskirchen u.a. zusammen mit Vier Meter Hustensaft auf. Am 12. August standen Käpt’N Picus im Sonic Ballroom in Köln auf der Bühne und spielten tags darauf ein weiteres Konzert im Namenlos in Bonn.
Im Rahmen des Punkfestivals Wagners Pestspiele traten sie am 24. September 2022 im Area51 in Hilden auf – gemeinsam mit Vier Meter Hustensaft, Fresse, Bullshitboy und LAG.
Das Jahr 2023 begann für Käpt’N Picus am 13. Januar mit dem Event Fine and Dandy, bei dem sie gemeinsam mit Dreams and Riots sowie In the Meantime ein Konzert mit Pogogarantie abhielten.
Ungefähr zur gleichen Zeit stieß Schlagzeuger Tim Höfl zur Band. Am 10. März spielten Käpt’N Picus zum ersten Mal in vollständiger Besetzung im Walzwerk in Pulheim.
Den Festivalauftritt auf dem NOPE’N AIR bei Flensburg am 20. Mai verband die Band mit einem Konzert am Vorabend im Karo Bremen zusammen mit Anne’s Ex. Das Eastcoast-Festival in Luxemburg am 14. Juli, auf dem Käpt’N Picus im Lineup direkt vor Ferris spielten, war ein weiteres Highlight des Jahres 2023. Das letzte Konzert des Jahres spielten sie wieder in ihrem Wohnzimmer im Sonic Ballroom in Köln als Support für Reno Devorce aus den USA.
Am 18. November feierte das Musikvideo zu „Retten (Was noch geht)“ aus der EP „Ich will hier raus“ seine Premiere. Zum Jahreswechsel begannen Käpt’N Picus mit neuen Aufnahmesessions und bereiteten frisches Material für kommende Veröffentlichungen vor.
Die Aufnahmesessions für neues Material wurden im Laufe des Jahres 2024 immer wieder durch Konzerte unterbrochen. So spielten Käpt’N Picus unter anderem am 27. April gemeinsam mit Skin of Tears im Hausin Neuss, supporteten am 3. Mai die Emscherkurve77 in der Manege in Ratingen-Lintorf und waren am 24. August beim Rockcity Open Air in Kerpen Teil des Liveprogramms. Ihr fast schon traditioneller Auftritt bei den Wagners Pestspielen fand am 28. September 2024 statt.
Andreas Wagner, seines Zeichens Bassist von Vier Meter Hustensaft und A&R bei NRT-Records, stellte in den darauffolgenden Monaten den Kontakt zu seinem Label her. Dieses nahm Käpt’N Picus schließlich Anfang 2025 unter Vertrag. Das Signing wurde am 23. März offiziell bekannt gegeben und am 30. März mit der Veröffentlichung des remasterten Musikvideos zu „Retten (Was noch geht)“ auf dem offiziellen YouTube-Kanal von NRT-Records gefeiert, wo es binnen einer Woche über fünfzehntausend Aufrufe erzielte.
Mit dem Musikvideo zu „Da geht noch mehr“ sowie der gleichnamigen Single, die am 23. Mai 2025 über NRT-Records erscheint, geben Käpt’N Picus einen ersten Vorgeschmack auf das gleichnamige Mini-Album. Dieses wird um die Wiederveröffentlichungen der Songs „Retten (was noch geht)“ und „Das ist kein Punk“ erweitert und am 4. Juli 2025 veröffentlicht.
Freunde der Livemusik dürfen sich auch 2025 auf einige Konzerte von und mit Käpt’N Picus freuen. So sind sie am 31. Mai im Stellwerk in Wadersloh, am 12. Juli auf dem Bopp auf Rock Festival zusammen mit Fahnenflucht sowie am 25. Juli auf dem Riez Open Air in Bausendorf live zu erleben.